Dekonstruktion des Vaters | Hommage an Louise Bourgeois

Ablauf
Die Künstlerin tritt mit Hemden ihres verstorbenen Vaters bekleidet auf. Auf der Bühnenfläche liegen Objekte wie Penatenkreme, ein OP-Hemd, Stecknadeln, runde Haarkämme, Serviettenringe und Korken und eine Gummikappe. Sie bestückt die Kämme mit Stecknadeln und zieht sich dann die Haube auf. Mit Korken in den Ohren versucht sie, sich die Serviettenringe in die Augen zu klemmen und einen Eierwärmer auf den Kopf zu stellen.

Dann beginnt sie, sich Lippen, Ohren und Augen und schließlich Arme und Beine einzukremen. Als sie die unter den Hemden liegenden Körperteile nicht erreicht, zerreisst sie diese, eines nach dem anderen. Fast nackt beschmiert sie ihren restlichen Körper und entledigt sich ihrer Unterhose. Zum Vorschein kommt ein männliches Geschlechtsteil, das sie nach dem Einschmieren kreisen lässt. Kreisend bewegt sie die Kämme auf ihrem Körper bis sich Blutspuren zeigen. Sie entledigt sich des männlichen Genitals und der Glatze, hüllt sich in das OP-Hemd und kämmt ihr Haar.

Konzept
Mit Accessoires aus der Erlebniswelt mit meinem eigenen Vater setze ich mich mit meinem Verhältnis zu männlichen Überfiguren und patriarchalen Systemen auseinander. Hiermit verweise ich auf die Arbeiten »destruction of the father/ reconstruction of the father« der in diesem Jahr verstorbene Künstlerin Louise Bourgeois, deren Werk für mich stets eine besondere Anregung war.

Louise Bourgeois hat höchst konsequent ihre eigenen Kindheitserlebnisse in ihrere Kunst verarbeitet. Ebenso wie sie thematisiere ich die Widersprüchlichekeit des Männlichen und Weiblichen und ihre Zusammengehörigkeit in Form von Objekten und füge als Material und Ausdrucksträger meinem eigenen Körper mit seinen Attributen hinzu. Die unbelebten phallischen Objekte hole ich in die körperliche lebendige Ebene erlebe selbst eine Transformation von einem Geschlecht ins andere.