The Year after - das Jahr danach

Ablauf
An einen hautfarbenen Ganzanzug (bestehend aus zwei Strumpfhosen) sind neun Penishüllen aus Latex genäht. Diese sind mit teilweise aneinander genähten Stumpfhosen ausgestopft. Der Kopf der Künstlerin ist mit einer Latexglatze bedeckt. Dorothea Seror geht nah an den BesucherInnen der Ausstellungseröffnung vorbei, so dass diese von den Penissen berührt werden. Mit der Baybywundkreme schmiert sie ihren Kopf und die Penisse ein. Sie schneidet ein Loch in die Latexhaube, um ihre Haare aus dem Loch zu ziehen und kappt die Penisspitzen. Die Zuschauer ziehen die herausquellenden Strumpfhosen heraus. Zurück bleiben die leeren Penishüllen am Anzug der Künstlerin.

Konzept
In Anlehnung an die Performance »Dekonstruktion des Vaters - Hommage an Louise Bourgeois« benutze ich Utensilien wie die Glatze und die Latexpenishüllen, die ich mir als Ersatz für einen eigenen Penis zwischen die Beine nähe. In der Performance »Das Jahr danach« habe ich allerdings die neun Latexkörperteile auf den ganzen Körper verteilt. Louise Bourgeois Latexbrüste ihres »Confrontation Costumes«, die auch an Penisse erinnern, transformieren bei mir in im Handel erhältliche Penishüllen.

Kann ein Frau ihre Sexualität externalisieren oder ist dies eine nur den Männern zugestanden Eigenschaft, weil ihre Geschlechtsteile außerhalb der Körpers liegen? Das Publikum befördert das als Feststoff materialisierte Ejakulat ans Tageslicht, nachdem ich den vorher sorgsam gekremten Penissen ihre Haube abgeschnitten habe.

Ich überbrücke den Ekel und die Scheu vor zelebrierter Sexualität, indem ich das Publikum in meine Arbeit integriere und glaubhaft versichern kann, dass es sich hierbei um Kunst handelt.