Zu Ihren Diensten - A Votre Service

Performance zur Situation der im Dienstleistungssektor Beschäftigten

Ablauf
Bei der Performance stehe ich für alle möglichen Dienstleistungen, die von einer gesunden Frau mittleren Alters auszuführen möglich sind, zur Verfügung. An einem Tisch habe ich Werkzeug, Equipment zu Haushaltsführung, zur Körperpflege und zur Unterhaltung, Büromaterialien und künstlerische Utensilien aufgebaut.

Für jede Dienstleistung aus diesen Bereichen können mich die TeilnehmerInnen engagieren:

  • Intellekt: Schreibarbeiten, Internet-Recherche, Unterrichten, Führungen, Texte schreiben, Übersetzungen, Vorlesen...
  • Haushalt: Putzen, Einkaufen, Bügeln, Waschen, Kochen, Flicken, Holzhacken,  Sägen, Gartenarbeit, Nähen, Schuhe putzen, Kinderbetreuung...
  • Körper: Massage, Gymnastik, Yoga, Handauflegen, Körperpflege Tanzunterricht...
  • Psyche: Gespräche, Therapie Coaching...
  • Kunst und Handwerk: Malen, Zeichnen, Formen, Fotografieren, Filmen, Basteln, reparieren, Entwerfen... und
  • Unterhaltung: Begleiten, Tanzen, Theater, Singen, Gesellschaftsspiele...
Auf einem >> Scheck tragen die TeilnehmerInnen
  • Ihren Namen
  • die Art der gewünschten Dienstleistung 
  • die ungefähre Dauer der Handlung.
  • und optional die Uhrzeit, zu der die Tätigkeit stattfinden soll, ein. 
Für die verschiedenen Tätigkeitsfelder wechsele ich meine Dienstkleidung. Ich versuche die Aufträge so zu koordinieren, dass ich ökonomisch arbeite und den DienstleitungsempfängerInnen optimale Betreuung zuteil wird.

Konzept

Mit dieser Performance thematisiere ich die prekären Arbeitsbedingungen im Dienstleistungssektor.
Weil sich die BetrachterInnen durch Identifikation mit meiner Tätigkeit in der Rolle der Dienstleisterin wieder finden, können sie empatisch die Situation der im Dienstleistungssektor Beschäftigten nachvollziehen. Stress, geringe Bezahlung, Abrufbarkeit, Zeitdruck und Überforderung werden psychisch und physisch erlebbar. In der Rolle der DienstleistungempfängerInnen erfahren sie am eigenen Leibe, wie die Qualität der Dienstleistung von der Disposition des/der Dienstleisters/in abhängt. In der Rolle der AuftraggeberInnen erleben sie sich in der Machtposition und können die Willkür mancher Aufträge nachvollziehen. Ebenso erleben sie die Schwierigkeit, auch bei bestem Willen sozial verträgliche Arbeitsverhältnisse herzustellen. Als Künstlerin stelle ich in dieser Performance auch die Frage nach Verhältnismäßigkeit von Aufwand und Entschädigung und nach Annerkennung für künstlerisches Schaffen.