Evolution

Ablauf
Während ich mit einem weißen Kleid bekleidet den Bühnenraum betrete, filme ich mich selbst. Ich beschmiere meinen ganzen Körper mit Lehm und wasche den Lehm wieder aus meinen Haaren, von meiner Haut und aus dem Kleid mit Wasser aus einem Eimer. Meinen nackten Körper betropfe ich mit heißem Wachs von brennenden Teelichtern und Kerzenbündeln. Bewachst wälze ich mich im Wasser und im Lehm. Ein Mitwirkender wirft den Inhalt eines Daunenfederbettes über meinen feuchten Körper, bis der ganze Raum mit Federn gefüllt ist.

Konzept
Ich demonstriere in dieser Performance die unmittelbare Wirkung (visuell und sensorisch) der Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft auf meinen Körper. In der Performance spiele ich mit der Lust der Künstlerin sich auszustellen und dem Gefallen des Publikums daran ihr dabei zuzusehen. Die BetrachterInnen erleben die lustvollen und schmerzhaften Momenten aus nächster Nähe mit: das genüssliches Suhlen in Lehm und Wasser, die Selbstverletzung durch heißes Wachs oder den erlösende Federregen. Aber auch Assoziationen zur antiken Foltermethode des Teerens und Federns sind hier bewusst gewählt. Ich füge mir ihm Prozess der Performance zwar die Folgen einer Bestrafungsmethode zu und stelle mich vor der Öffentlichkeit bloß, wähle aber eine lustvolle Variante, bei der ich selbst die Grenzen des Ertragbaren bestimme.
Liefert sich der Künstler als, Vogelfreier stellvertretend für die Kunstkonsumenten der Öffentlichkeit aus oder dient der Kulturschaffende mit seinem Handeln einer kulturellen Entwicklung der Menschheit? Ich zitiere Bestandteile aus künstlerischen Performances unterschiedlichster Genres.