I am Art or life is a ponyfarm

Aus der Serie: The artist is perfekt

Ablauf

Ich reise an mit leftover der letzten Performances in Enschede:
  • Einem Körper, den ich einen Monat lang mit einem so genannten „Elite Fitnes programm“ trainiert habe und gesund ernährt habe.
  • Lebensgroße Ganzkörperansichten von allen Seiten
  • 1- und 2- Cent Münzen im Wert von 184,18, die das Material der Performance „HELP ME - a pilgrimage“ waren.
  • Meterweise schmutzigen, zerissenen weißen Stoff, der bei der Performance „HELP ME-a pilgrimage“ eine Schleppe für den Transport der Münzen war.
Einen der gebrauchten Stoffe als Tafel nutzend, trage ich in eine Tabelle Begriffe ein, die mein Leben ausmachen: Körper, Kleidung, Essen, Geld, Umgebung, zu Hause, Beziehung, Sex, Besitztümer, Verstand, Gefühl.
Diese Begriffe verstehe ich als formbare Elemente in meinem Leben. Jeden Tag trage ich den aktuellen Stand ein.
 
Während des 10-tägigen Aufenthalts in der Shedhalle stelle ich mein Leben ganz in den Dienst der Öffentlichkeit. Besucher und Beteiligte werden in regelmäßigen Abständen über die Vorgehensweise und den Stand der Dinge informiert. Sie greifen aktiv in die Gestaltung meines Lebens ein.
Schon nach wenigen Tagen lebe ich auf einem improvisierten Bett in der Shedhalle. In der Stadt tausche ich meine Münzen in Lebensmittel und andere Gebrauchsgüter um.
Ich werde zum  Essen und ins Freibad eingeladen, bekomme eine Stocherkahnfahrt geschenkt und vorgelesen. Viele kleine, persönliche Dinge gehen in meinen Besitz über.
 
Konzept
Wenn ich nun selbst Kunst bin, benötige ich Außenstehenden, die mir helfen mich, bzw. das Kunstwerk: mein Leben zu formen. Veränderungen des Lebens vollziehen  sich immer durch Einflüsse von außen vollziehen. In diesem Konzept möchte ich diesen Prozess sichtbar machen.
Mitwirkende des Projektes und BesucherInnen können sich an der Gestaltung meines Lebens beteiligen. Ihre Beiträge (Objekte, Aktionen) werden mit Münzen aufgewogen.
Dennoch bin ich ebenfalls Gestalter und kann entscheiden, ob ich die Angebote annehme und wie. Vielleicht ist der Ausgleich mit Münzen auch nicht nötig, weil die Teilhabe an meinem Kunstwerk an sich ein Wert ist. In diesem Projekt geht es in erster Linie um die Veränderung, die sich an mir (und den oben genannten Begriffen) ergeben.
 
Ich sehe die neue Richtung, die ich als Performancekünstlerin eingeschlagen habe, als radikale Form der Transformation. Ich verwandle mich in Kunst.
Gleichzeitig bin und bleibe ich Beobachter der Rezipienten und Gestalterin meiner Kunst. Wie gehen die TeilnehmerInnen meiner Performances mit mir um? Bin ich für sie Kunst also
ist es ihnen möglich die Auswirkungen ihres Eingriffes auf mein Leben als Kunst zu sehen oder ist es tatsächlich das reale Leben. Die Vermischung, bzw. Einheit von Kunst und Wirklichkeit ist für mich die Idealform von künstlerischer Feldforschung.