Balkomobil


Ablauf
Eine so genannte hydraulische Schwenkarbeitsbühnen wird von Dorothea Seror und aktiven AnwohnerInnen dicht mit diversen Grün- und Nutzpflanzen bepflanzt.  Ein Gartentisch und weitere Balkonaccessoires schmücken diesen temporären Balkon. Die Künstlerin Dorothea Seror steuert auf dem mobilen Balkon die Fensterfronten der ausgewählten Fassade an und macht die BewohnerInnen mit Klopfzeichen und Musik auf die Ankunft des beweglichen Balkons aufmerksam.
Es kommt zu Begegnungen vor den Fenstern zwischen Künstlerin und BewohnerInnen. Sie trinken gemeinsam Kaffee oder Tee, essen Kuchen und erleben, wie eine kleine Oase sich vor ihrem Fenster anfühlt. Die Performerin erhält einen Einblick in das Lebender BürgerInnen von außen.

Konzept
Historische Altbaufassaden ohne Balkone und glatte Neubaufronten bewirken, dass ganze Straßenzüge ohne Bewuchs sind. Visionen von bepflanzten Fassaden und Bauverordnungen sind oft nicht vereinbar. Um auf diesen Zustand aufmerksam zu machen und damit die BürgerInnen eine Vorstellung von Machbarkeit bekommen, macht  Dorothea Seror mit einem temporären Balkon einen Umsetzungsvorschlag in künstlerischem Kontext und geht mit den BewohnerInnen in Dialog.
Arbeitsbühnen haben den Vorteil, dass sie bequem Orte erreichen können, die ein Mensch mit durchschnittlichen körperlichen Fähigkeiten nicht erreichen kann.
Sie stehen für außergewöhnliche Mobilität. An vielen urbanen Orten kann das Grün nicht zu den Bewohnern kommen. Mit Hilfe von außergewöhnlichen Mitteln können wir es temporär möglich machen, Grün und Kunst zu den BürgerInnen zu bringen. Die Zweckentfremdung der Arbeitsbühne als mobile künstlerische Plattform symbolisiert unbegrenzte Freiheit an Orten, an denen erschwerte Bedingungen herrschen. Flexibiltät, Kreativität und Innovationsgeist sind gefragt, wenn man in Sachen Kunst, Kultur und Umwelt etwas erreichen will.