G'schnetzeltes

Ablauf
Das in der Aktentasche (aus dem Besitz des Vaters der Künstlerin) untergebrachte Werkzeug ist Arbeitsgrundlage für den Verkaufstand. An den Wänden hängen Bilder aus ihren frühen Schaffensperioden. Diese stehen dem Publikum zum Erwerb zur Verfügung. Mittels Schablone können sie sich einen gewünschten Ausschnitt auswählen, und den Preis nach der Größe selbst berechnen. Die Ausschnitte werden von der Künstlerin ausgeschnitten, sorgfältig auf Leinwand geklebt und nachbehandelt. Ein Quadratzentimeter bemalte Leinwand kostet 0,10 €! Der Preis wurde nach Materialaufwand, Arbeitszeit und einem Durchschnittelwert des Marktwertes der Künstlerin berechnet.

Konzept
Künstlerische, besonders performative Arbeit ist nicht berechenbar. Wie viele andere KünstlerInnen lebe ich von meiner Arbeit. Da die Bilder meiner frühen Schaffensperioden in Lagern unnütz herumstanden und bei Umzügen nur Balast darstellen, scheinbar aber nicht im Interesse eines kaufwilligen Publikums stehen, versuche ich meine Werke in konsumierbare Kunst umzuwandeln. Der selbstgestaltende Anteil des Publikums befriedigt das Bedürfnis der KäuferInnen nach eigene Kreativität und Gestaltungslust. Das Produkt wird von mir signiert und „abgesegnet“ und erhält somit den Status von professioneller Kunst. Erhält damit das erstandene Kunstwerk erst seinen Wert? Indem eine Berechnungsformel auf alle Arbeiten anwendbar ist, habe sie einen gemeinsamen Wert. Wie bei einer großen Firma biete ich nun Anteile an meinem Werk zum Verkauf an.
In dieser Performance setze ich mich auch mit meinem Werdegang als Künstlerin auseinander. Verlieren oder gewinnen meine „alten“ Arbeiten an Wert durch die Zeit? Zerstöre ich die Malerei aus meine frühen Phase oder werte ich sie auf, indem ich sie in meine performative Arbeit integriere? Wer bestimmt den Wert eines Kunstwerkes? Der Markt und somit der Käufer? Oder der Künstler/die Künstlerin?